Universität Leipzig, Antikenmuseum (Marion Wenzel + M. Meinecke): Modell einer Steinsäge, Ephesos Hanghaus 2, 6./7. Jh., Maßstab 1:13
Modell einer Steinsäge, Ephesos Hanghaus 2, 6./7. Jh., Maßstab 1:13 Universität Leipzig, Antikenmuseum (Marion Wenzel + M. Meinecke)

Herodot, Historien 2,121A1-B1

πλοῦτον δὲ τούτῳ τῷ βασιλέι γενέσθαι ἀργύρου μέγαν, τὸν οὐδένα τῶν ὕστερον ἐπιτραφέντων βασιλέων δύνασθαι ὑπερβαλέσθαι οὐδ᾽ ἐγγὺς ἐλθεῖν. βουλόμενον δὲ αὐτὸν ἐν ἀσφαλείῃ τὰ χρήματα θησαυρίζειν οἰκοδομέεσθαι οἴκημα λίθινον, τοῦ τῶν τοίχων ἕνα ἐς τὸ ἔξω μέρος τῆς οἰκίης ἔχειν. τὸν δὲ ἐργαζόμενον ἐπιβουλεύοντα τάδε μηχανᾶσθαι: τῶν λίθων παρασκευάσασθαι ἕνα ἐξαιρετὸν εἶναι ἐκ τοῦ τοίχου ῥηιδίως καὶ ὑπὸ δύο ἀνδρῶν καὶ ὑπὸ ἑνός. ὡς δὲ ἐπετελέσθη τὸ οἴκημα, τὸν μὲν βασιλέα θησαυρίσαι τὰ χρήματα ἐν αὐτῷ: χρόνου δὲ περιιόντος τὸν οἰκοδόμον περὶ τελευτὴν τοῦ βίου ἐόντα ἀνακαλέσασθαι τοὺς παῖδας εἶναι γὰρ αὐτῷ δύο, τούτοισι δὲ ἀπηγήσασθαι ὡς ἐκείνων προορῶν, ὅκως βίον ἄφθονον ἔχωσι, τεχνάσαιτο οἰκοδομέων τὸν θησαυρὸν τοῦ βασιλέος: σαφέως δὲ αὐτοῖσι πάντα ἐξηγησάμενον τὰ περὶ τὴν ἐξαίρεσιν τοῦ λίθου δοῦναι τὰ μέτρα αὐτοῦ, λέγοντα ὡς ταῦτα διαφυλάσσοντες ταμίαι τῶν βασιλέος χρημάτων ἔσονται. καὶ τὸν μὲν τελευτῆσαι τὸν βίον, τοὺς δὲ παῖδας οὐκ ἐς μακρὴν ἔργου ἔχεσθαι, ἐπελθόντας δὲ ἐπὶ τὰ βασιλήια νυκτὸς καὶ τὸν λίθον ἐπὶ τῷ οἰκοδομήματι ἀνευρόντας ῥηιδίως μεταχειρίσασθαι καὶ τῶν χρημάτων πολλὰ ἐξενείκασθαι. ὡς δὲ τυχεῖν τὸν βασιλέα ἀνοίξαντα τὸ οἴκημα, θωμάσαι ἰδόντα τῶν χρημάτων καταδεᾶ τὰ ἀγγήια, οὐκ ἔχειν δὲ ὅντινα ἐπαιτιᾶται, τῶν τε σημάντρων ἐόντων σόων καὶ τοῦ οἰκήματος κεκληιμένου

Dieser König war sehr reich an Geld, und keiner der folgenden besaß mehr als er oder kam ihm darin auch nur nahe. In der Absicht, seine Schätze an einem sicheren Ort zu verwahren, baute er eine steinerne Kammer, deren eine Wand an die Außenseite des Königspalastes stieß. Aber der Baumeister täuschte ihn arglistig durch folgende Maßnahme: Er fügte die Steine so, daß ein oder zwei Männer einen bestimmten Stein leicht aus der Wand herausnehmen konnten. Als der Raum dann fertig war, häufte der König seine Schätze darin auf. Nach einiger Zeit aber rief der Baumeister am Ende seines Lebens seine Söhne zu sich; er hatte deren zwei. Er erzählte ihnen, wie er für sie gesorgt habe, daß sie ein sorgloses Leben hätten, indem er beim Bau des königlichen Schatzhauses eine List anwandte. Er erklärte ihnen genau, wie man den Stein herausnehmen könne; dann gab er ihnen dessen Abstände an; wenn sie dies wohl behielten, würden sie die Schatzmeister des Königs sein. Darauf starb er. Die Söhne machten sich ohne Zögern ans Werk; eines Nachts brachen sie zum Königspalast auf, fanden den Stein in der Kammer, hoben ihn mit Leichtigkeit aus und nahmen eine Menge Schätze. Als nun der König einmal die Kammer öffnete, wunderte er sich, daß in den Gefäßen Gold fehlte. Er konnte aber niemanden beschuldigen, da die Siegel unversehrt und das Gebäude verschlossen war.

Herodot, Historien, Erster Band: Bücher I-V, griechisch-deutsch, herausgegeben von Josef Feix, Sammlung Tusculum, Düsseldorf 2006.

Herodot, Historien 2,121A1-B1