Le Musée absolu / Yann Forget: Mosaik „asarotos oikos – ungefegtes Haus“, römische Kopie nach dem Original von Sosos
Mosaik „asarotos oikos – ungefegtes Haus“, römische Kopie nach dem Original von Sosos Le Musée absolu / Yann Forget

Plinius der Ältere, Naturkunde 36,184

Pavimenta originem apud Graecos habent elaborata arte picturae ratione, donec lithostrota expulere earn, celeberrimus fuit in hoc genere Sosus, qui Pergami stravit quem vocant asaroton oecon, quoniam purgamenta cenae in pavimentis quaeque everri soient velut relieta fecerat parvis e tessellis tinctisque in varios colores, mirabilis ibi columba bibens et aquam umbra capitis infuscans; apricantur aliae scabentes sese in canthari labro.

Die Bodenmosaiken (pavimenta) verdanken ihren Ursprung den Griechen, und sie wurden nach Art der Malerei kunstvoll ausgearbeitet, bis sie von farbigen Marmorfußböden (lithostroton) verdrängt wurden. Der berühmteste (Künstler) in dieser Gattung war Sosos, der zu Pergamon den ,ungefegten Raum' (oikos asarotos) auslegte, den man so nennt, weil er die Essensabfälle auf den Estrichen und was man sonst wegzukehren pflegt, aus kleinen und verschiedenfarbigen Mosaiksteinchen (so) nachgebildet hatte, als ob man sie liegengelassen hätte. Bemerkenswert ist dort eine Taube, die trinkt und das Wasser mit dem Schatten ihres Kopfes verdunkelt; andere sonnen sich, während sie sich auf dem Rand einer Kanne putzen.

Gaius Plinius Secundus d.Ä., Naturkunde, Buch 36, übersetzt von Roderich König, Sammlung Tusculum, Düsseldorf 2007.

Plinius der Ältere, Naturkunde 36,184