Nunc ad operarios lapides transisse conveniat primumque cotes ferro acuendo, multa earum genera: Creticae diu maximam laudem habuere, secundam Laconicae e Taygeto monte, oleo utraeque indigentes, inter aquarias Naxiae laus maxima fuit, mox Armeniacae, de quibus diximus. ex oleo et aqua Ciliciae pollent, ex aqua Arsinoiticae. repertae sunt et in Italia aqua trahentes aciem acerrimae effectu, nec non et trans Alpis, quas passernices vocant. quarta ratio est saliva hominis proficientium in tonstrinarum officinis. Laminitanae ex Hispania citeriore in eo genere praecipuae.
Nun müssen wir zu den von den Bauhandwerkern benutzten Steinen übergehen und als erstes die Wetzsteine zum Schärfen des Eisens (besprechen). Es gibt viele Arten von ihnen: Die kretischen wurden lange am meisten gelobt, dann kamen die lakonischen vom Berge Taygetos; beide benötigen Öl. Unter den mit Wasser verwendbaren Wetzsteinen schätzte man am meisten die aus Naxos, dann die aus Armenien, von denen wir gesprochen haben. Mit Öl und Wasser wirkt der Stein aus Kilikien, mit Wasser der von Arsinoë. Auch in Italien hat man Wetzsteine gefunden, die mit Wasser eine Schneide von außerordentlicher Schärfe ziehen lassen; jenseits der Alpen (findet man) ebenfalls Wetzsteine, die man passernices nennt. Ein viertes Verfahren schärft mit menschlichem Speichel, und dessen bedient man sich in den Barbierstuben. Die Steine aus Laminium im diesseitigen Spanien sind die vorzüglichsten in dieser Art.
Gaius Plinius Secundus d.Ä., Naturkunde, Buch 36, übersetzt von Roderich König, Sammlung Tusculum, Düsseldorf 2007.
Plinius der Ältere, Naturkunde 36,164-165