Plautus, Die Kriegsgefangenen 721-731
HEGIO. ducite,
ubi ponderosas crassas capiat compedes.
inde ibis porro in latomias lapidarias.
ibi quom alii octonos lapides effodiunt, nisi
cotidiano sesquiopus confeceris,
Sescentoplago nomen indetur tibi.
ARIST. Per deos atque homines ego te obtestor, Hegio,
ne tu istunc hominem perduis. HEG. Curabitur;
nam noctu nervo vinctus custodibitur,
interdius sub terra lapides eximet:
diu ego hunc cruciabo, non uno absolvam die.
(Hegio lässt einen Kriegsgefangenen als Strafe für Vergehen in die Steinbrüche bringen.)
Hegio: So fordre dir von ihm den Dank. Nun fort mit ihm,
Legt ihm die dicken, centnerschweren Ketten an;
Dann geht's mit dir in meine Steinbruchhöhlen fort.
Und graben Andre täglich nur acht Steine dort,
So schaffst du sechzehn jeden Tag, und schaffst du's nicht,
Dann sollen dir sechshundert Prügel sicher sein.
Aristophontes: Bei Gott und Menschen, Hegio, beschwör' ich dich:
O quäl' ihn nicht zu Tode!
Hegio: Dafür wird gesorgt.
Nachts liegt er mir in Ketten, da bewacht man ihn;
Bei Tage gräbt er Steine mir vom Boden aus.
Lang quäl' ich ihn; mit Einem Tag ist's nicht gethan.
Aristophontes: Das hast du fest beschlossen?
Hegio: Fest, wie Tod und Grab.
Plautus. Die Kriegsgefangenen (Captivi), Deutsch in den Versmaßen der Urschrift von J. J. C. Donner, Leipzig und Heidelberg 1865.
Plautus, Die Kriegsgefangenen 721-731