Herodas, Mimiamben 4, 20-34
[…] KO. ἆ, καλῶν, φίλη Κυννοῖ,
ἀγαλμάτων· τίς ἦρα τὴν λίθον ταύτην
τέκτων ἐπο<ί>ει καὶ τίς ἐστιν ὀ στήσας;
ΚΥ. οἰ Πρηξιτέλεω παῖδες· οὐκ ὀρῆις κεῖνα
ἐν τῆι βάσι τὰ γράμματ’; Εὐθίης δ’ αὐτήν
ἔστησεν ὀ Πρήξωνος. ΦΙ. ἴλεως εἴη
καὶ τοῖσδ’ ὀ Παιὼν καὶ Εὐθίηι καλῶν ἔργων.
ΚΥ. ὄρη, Φίλη, τὴν παῖδα τὴν ἄνω κείνην
βλέπουσαν ἐς τὸ μῆλον· οὐκ ἐρεῖς αὐτήν
ἢν μὴ λάβηι τὸ μῆλον ἐκ τάχα ψύξει<ν>;
ΦΙ. κεῖνον δέ, Κυννοῖ, τὸν γέροντ’ ΚΥ. ἆ πρὸς Μοιρέων
τὴν χηναλώπεκα ὠς τὸ παιδίον πνίγει.
πρὸ τῶν ποδῶν γοῦν εἴ τι μὴ λίθος, τοὔργον,
ἐρεῖς, λαλήσει. μᾶ, χρόνωι κοτ’ ὤνθρωποι
κἠς τοὺς λίθους ἔξουσι τὴν ζοὴν θεῖναι.
(Kynno und ihre Freundin bewundern die Statuen im Asklepios-Tempel auf Kos)
KO. Ach, liebe Kynno,
Die schönen Bildwerke! Welcher Meister schuf
Das Marmorwerk hier und wer ist der Stifter?
KY. Die Söhne des Praxiteles. Siehst du nicht
Am Sockel dort die Schrift? Und Euthies,
Der Sohn des Prexon, hat sie gestiftet.
KO. Gnädig
Sei Paion diesen wie dem Euthies
Für solche schönen Werke. Sieh, Liebe,
Das Mädchen dort, das zu dem Apfel aufguckt!
Meinst du nicht, wenn’s den Apfel nicht kriegste,
So müßt’ es gleich vor lauter Sehnsucht sterben? -
Und dort den Alten, Kynno! Bei den Moiren,
Die Fuchsgans, wie das kleine Kind sie drückt!
Ständ’ nicht vor unsern Füßen in Marmor
Das Werk, so möcht’ man sagen, es wolle
Die Stimm’ erheben. Nein, die Menschen lernen
Mit der Zeit noch Leben in die Steine zaubern!
Herodas, Mimiamben, griechisch-deutsch, übersetzt von Otto Crusius, umgearbeitet von Rudolf Herzog, Leipzig 1926.
Herodas, Mimiamben 4, 20-34