Peter Paul Rubens: Deucalion und Pyrrha
Deucalion und Pyrrha Peter Paul Rubens

Hygin, Fabeln 153

DEVCALION ET PYRRHA.
Cataclysmus, quod nos diluuium uel irrigationem dicimus, cum
factum est, omne genus humanum interiit praeter Deucalionem et
Pyrrham, qui in montem Aetnam, qui al<t>issimus in Sicilia esse
dicitur, fugerunt.
hi propter solitudinem cum uiuere non possent,
petierunt ab Ioue ut aut homines daret aut eos pari calamitate
afficeret. tum Iouis iussit eos lapides post se iactare; quos Deuca-
lion iactauit, uiros esse iussit, quos Pyrrha, mulieres.
ob eam rem λαὸς dictus, λᾶς enim Graece lapis dicitur.
Als sich die Flut, die wir Sintflut oder Überschwemmung
nennen, ereignete, ging das ganze Menschengeschlecht
zugrunde außer Deukalion und Pyrrha, die auf den Ätna
flohen, der, wie man sagt, der höchste Berg in Sizilien ist.
Als sie sich in ihrer Verlassenheit nicht am Leben halten
konnten, baten sie Zeus, er solle ihnen entweder Menschen
geben oder sie ein ähnliches Unglück erleiden lassen.
Da befahl ihnen Zeus, Steine hinter sich zu werfen. Die
Deukalion warf, ließ er zu Männern, die Pyrrha warf, zu
Frauen werden. Deshalb spricht man von »laos« (Volk),
«laas» heißt nämlich auf griechisch «Stein».

Hyginus Fabulae – Sagen der Antike, Ausgewählt und übersetzt von Franz Peter Waiblinger, 5. Auflage, München 2016

Hygin, Fabeln 153