Et cum mulier infantem parit, ab illa hora cum eum iam gignit, per omnes dies eiusdem puerperii, iaspidem in manu sua habeat et maligni aerei spiritus tanto minus eam et infantem interim nocere potuerint quia lingua antiqui serpentis extendit ad sudorem infantis de vulva matris iam egredientis et ideo tam infanti quam matri eo tempore insidiatur.
Wenn eine Frau ein Kind gebiert, soll sie von der Stunde an, da die Geburt beginnt, während der ganzen Zeit des Kindbetts einen Jaspis in der Hand halten, und die bösartigen Luftgeister werden in dieser Zeit ihr und dem Kind um vieles weniger schaden können. Denn die Zunge der alten Schlange verlangt nach dem Schweiß des aus dem Schoß der Mutter austretenden Kindes; daher bedroht sie zu dieser Zeit gleichermaßen Mutter und Kind.
Hildegard von Bingen, Das Buch von den Steinen, nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Salzburg 1997.
Hildegard von Bingen, Das Buch von den Steinen, 47, 10-12,1 (Struck)